Szenario 1

Es ist Februar 2021.

Corona ist präsenter denn je, doch im Endsemester hatten wir nichts mehr davon mitbekommen.

Nach zu viel Mitternachtpizza und Mate haben wir es endlich geschafft: das critical design Project über soziale Medien.

Wie sieht das Ganze aus?

Wir haben eine Situation mit Trigger-Plakaten erstellt. Hierbei wollen wir den Nutzer provozieren um mehr erfahren zu wollen. Hauptkern des Projektes ist ein dystopisches Szenario , dass nicht so abwegig klingt, wie es eigentlich ist. Wir stellen den Nutzer nun mit einem Prototypen/ Video/ Game in die Situation...die Rahmenbedingungen sind z.B. das die soziale Medien nun den Staat regieren und dich und deine Daten für sich weiter nutzen, das Monopol hat so viel Macht und es ist jetzt mandatory für dich in dieser Welt zu leben. Das ganze geht in Richtung totalitären Überwachungsstaat mit Fokus auf Kapitalismus.

Alternativ dazu kann das Szenario auch so aussehen, dass soziale Medien überrannt wurden und man nun selbst eine Plattform schafft. Wie würde diese aussehen? Wird es besser? Welche Aspekte kommen dazu?

Dieses Szenario dient dem hauptsächlichen Zweck der Aufklärung. Man will das aktuelle Verhalten von Facebook etc. Kritisieren aber uns selbst auch an die eigene Nase fassen. Wir wollen dem Nutzer vor Augen legen, wie ernst die Lage ist: Die Daten die generiert werden, das Suchtpotential der Medien ohne jeglichen Mehrwert für den Nutzer, die Dark Patterns die vergewaltigt werden um mit unserer Aufmerksamkeit zu spielen um lediglich gezielte Werbung zu platzieren sowie die mentale Herausforderung besonders für die Jugendlichen. Eventuell kommt dazu auch ein interaktives Quiz dazu, ob die Menschen überhaupt eine Ahnung haben wie die aktuelle Situation aussieht (BER QUIZ).

Szenario 2

Das Jahr 2020 hat fast jeden von uns dazu gebracht, sich mehr mit sich selbst auseinanderzusetzen. Wenn man gezwungen ist, zuhause zu bleiben, seine Kontakte zu beschränken und im besonderen Maß seine normalen Tätigkeiten massiv einzuschränken, bleibt die Frage womit man sich noch beschäftigen kann, in der Freizeit die man hat.

Soziale Medien sind seit Jahren Plattformen auf denen viel Zeit verbracht wird. Wie ferngesteuert bewegt sich der Daumen auf das App Icon von Instagram, Facebook und Co. Dass viele Nutzer mehr Zeit auf sozialen Medien verbringen als ihnen lieb ist, ist bereits bekannt. Seit dem iOS Feature, seine Screentime zu überblicken und auch Limits für bestimmte Anwendungen zu setzen, versuchen einige, ihre Social Media Sucht in den Griff zu bekommen, aber schaffen es meist nicht. Das Suchtpotenzial dieser Plattformen ist eines der Dinge, mit den wir uns beschäftigen wollten. Doch viel mehr interessierte uns die Tatsache, wie es sein kann, dass das gesellschaftliche Verständnis über das Business Modell von Firmen wie Facebook, Alphabet und Co. schlichtweg kaum vorhanden ist. Oder schlimmer noch, einfach akzeptiert wird ("daran kann man ja sowieso nichts ändern.") Soziale Medien sind schon lange kein soziales Tool mehr, das dafür sorgt, dass Menschen zusammenkommen, sich austauschen und Momente miteinander teilen. Was sich letztendlich sehr harmlos anhört und auch aus einer harmlosen Idee entstanden ist, ist in den letzten Jahren zu den größten Plattformen für das Sammeln, weiterverwenden und auch dem Missbrauch von persönlichen Daten geworden.

Wir als zukünftige Gestalter sollten uns in der Verantwortung sehen, die Gestaltung und damit auch das Nutzerverhalten solcher Plattformen in neue Bahnen zu lenken. Wir sind uns dessen absolut bewusst, dass die Büchse der Pandora geöffnet wurde, dass Dark Patterns der Grund sind, dass soziale Medien uns Lebenszeit rauben, obwohl wir doch einfach nur lustige Katzenvideos schauen und auch, dass wir uns erstmal an der eigenen Nase fassen müssen.

Für uns bestünde die Aufgabe darin, soziale Medien wieder sozialer, demokratischer und selbstbestimmter zu gestalten. Dark Patterns dürfen nicht der Grund sein, weswegen sich Nutzer auf den Plattformen aufhalten. "Freedom of Speech" sollte nicht der Grund sein, weswegen man auf sozialen Medien hetzen darf und die Algorithmen einen auch noch dafür belohnen, weil man dadurch stark polarisiert und mehr "Engagement" generiert. Mark Zuckerberg sollte nicht Facebook, Instagram UND Whatsapp besitzen dürfen. Demokratische Wahlen sollten nicht durch politische Propaganda und Fake News beeinflusst werden. (insert more problems here)

Es gibt so viele Problemfelder an denen man ansetzen könnte und auch sollte. Dennoch sehen wir uns erst einmal in der Pflicht, diese Problemfelder zu skizzieren. Zuccstreet ist kein HfG-Projekt im herkömmlichen Sinn. Wir haben kein besseres soziales Medium entwickelt, dass versucht alle Probleme zu lösen. Wir haben nach Problemen gesucht und verschiedene Storytelling Ansätze entwickelt, die sie auf diverse Arten und Weisen beleuchten um sie sichtbar zu machen. Wir wollten nicht die Gestalter sein, die die Menschheit vor dem sozialen Verfall durch Instagram, Facebook und Co. rettet. Wir wollen die Gestalter sein, die euch zum Nachdenken anregen, um euch selbst ein bisschen zu retten.

Szenario 3

Ich möchte zu denken anregen und mit dem Projekt andere dazu bringen ihr eigenes Handeln zu hinterfragen und Sie dazu bringen die Produkte zu hinterfragen die sie nutzen, aber anhaltend und nicht nur für kurze Zeit sondern so, dass sich etwas ändern könnte. Für mich möchte ich versuchen nicht zu scheitern, aber denke dass wir zumindest teilweise und auf dem Weg scheitern werden, was uns am Ende aber den größten Lerneffekt geben wird. I don’t know if this is right?